Das Thema Umwelt hat nicht nur gesellschaftlich in den letzten Jahrzehnten eine höhere Relevanz erhalten, sondern nimmt auch auf der betrieblichen Ebene eine wichtige Rolle ein. Gerade Unternehmen aus der Chemiebranche oder im Bereich Anlagenbau, die regelmäßig mit umweltgefährdenden Substanzen arbeiten, sehen sich bei betrieblichen Schäden nicht selten mit privaten und öffentlichen Schadensersatzforderungen auseinandergesetzt, die ohne weiteres die Millionengrenze überschreiten.

Die Gesetzgebung wurde hierbei über die letzten Jahrzehnte immer wieder verschärft, neben der Zahlung von Schadensersatz muss daher mit empfindlichen Bußgeldern gerechnet werden. Eine größere, finanzielle Sicherheit gewinnen die betroffenen Unternehmen durch den Abschluss einer Umwelthaftpflichtversicherung.

Schadenbeispiele aus der Praxis

Ein Öltank eines Betriebes läuft aus und gerät in Brand. Durch Ruß wird das Nachbargebäude beschädigt.

In einem holzverarbeitenden Betrieb gerät eine Herstellungsanlage für Spanplatten durch einen technischen Defekt in Brand. Eine hohe Rauchsäule verursacht in der Nachbarschaft Rußschäden an Gebäuden und Autos und auf einem Feld verdirbt Gemüse.

In einer Großräucherei für Schinken fällt die Anlage aus. Daraufhin schlagen die Emissionen auf ein Weizenfeld nieder, wodurch das Getreide verdirbt.

Ein Unternehmen verfügt über eine eigene Abwasserbehandlungsanlage. Durch einen Fehler wird dort der Reinigungsprozess unterbrochen und das Abwasser direkt in einen Fluss geleitet. Dadurch kommt es zu einem Fischsterben im nahe gelegenen Forellenzuchtbetrieb, der auf Schadenersatz klagt.

Am Rande eines Werksgeländes befindet sich eine oberirdische Tankanlage für Butan. Durch einen Brand kommt es zu einem Gasgemisch, das sich entzündet und explodiert. Die Druckwelle zerstört Fensterscheiben in der Nachbarschaft, Menschen müssen evakuiert werden.

Ein Tankbauunternehmen liefert einen unterirdischen Ölbehälter und schließt ihn an. Weil die Anschlüsse jedoch undicht sind, tritt Öl aus. Dadruch werden umfangreiche Bodensanierungen nötig.

Bei Schweißarbeiten gerät ein Gebäude mit Kunststofffenstern in Brand. Dadurch entsteht säurehaltiges Kondensat, das in der Nachbarschaft die Gesundheit mehrerer Anwohner schädigt.

Nähere Infos

Da Umweltschäden über eine Betriebshaftpflicht nicht gedeckt sind, sollte jedes Unternehmen, das regelmäßig mit umweltgefährdenden Substanzen arbeitet, unbedingt eine Umwelthaftpflicht abschließen.

Versichert ist die gesetzliche Haftpflicht des versicherten Betriebes für Folgeschäden durch Umwelteinwirkungen. Der Leistungsumfang erstreckt sich dabei auf Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Es liegt eine Umwelteinwirkung vor, wenn sich Stoffe, Erschütterungen, Geräusche, Druck, Strahlen, Gase, Dämpfe, Wärme oder sonstige Erscheinungen in Boden, Luft oder Wasser ausgebreitet haben. Mögliche Schäden durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder sind als durch Umwelteinwirkung entstanden anzusehen. Dies gilt ebenfalls für ein vom Betrieb auf ein Nachbarhaus übergreifendes Feuer.

Die Versicherung gilt für Anlagen in Deutschland. Sofern von Umwelteinwirkungen im Inland Schäden im Ausland entstehen, besteht hierfür ebenfalls Versicherungsschutz.

Die passende Deckungssumme richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten des Unternehmens.